Methoden zur Haarentfernung

Der Mensch hat am gesamten Körper Haare. An vielen Stellen sind diese aber aus ästhetischen, hygienischen oder religiösen Gründen unerwünscht. In westlichen Ländern werden meist aus ästhetischen Gründen vor allem die Haare an Achseln, Beinen, aber immer mehr auch im Intimbereich entfernt. Um die Haare zu entfernen, gibt es unterschiedliche Methoden.


Man unterscheidet Haarentfernung an der Oberfläche, Haarentfernung an der Wurzel und Methoden zur dauerhaften Haarentfernung.

Haarentfernung an der Oberfläche

Bei der Haarentfernung an der Oberfläche werden die Haare lediglich oberhalb der Haut erfasst und abgetrennt. Zu diesen Methoden gehören die Nassrasur, Trockenrasur und chemische Haarentfernungsmittel. Die Nassrasur wird mittels eines Nassrasierers und Rasierschaum oder Rasiergel durchgeführt. Männer rasieren sich so das Gesicht, Frauen häufig die Achseln und die Beine. Die Trockenrasur wird mit einem Elektrorasierer ohne weitere Hilfsmittel ausgeführt. Haarentfernungsmittel in Form von Creme, Schaum oder Lotion werden auf die Haut aufgetragen und wirken chemisch, indem spezielle Substanzen, wie Thioglycolsäure das Keratin des Haares auflösen. Nach einigen Minuten wird die Masse inklusive der abgefallenen Haare mit einem Spatel entfernt. Neben Beinen und Intimbereich wird diese Methode von Männern auch für übermäßige Brustbehaarung verwendet. Der Vorteil all dieser Methoden ist die schmerzfreie Anwendung. Außerdem kann man alle Methoden auch zu Hause selber durchführen. Nachteilig ist, dass das Ergebnis nur einige Tage anhält und dann wieder neue Haare nachwachsen.

Haarentfernung an der Wurzel

Bei Methoden dieser Kategorie wird das Haar mit seiner Wurzel entfernt. Hierzu zählen die Epilation, Haarentfernung mit Wachs sowie das Sugaring. Bei der Epilation führt man ein elektrisches Epiliergerät über die Hautoberfläche. Die integrierten rotierenden Walzen oder Federn funktionieren wie viele Pinzetten gleichzeitig. Die Haare werden mit ihren Wurzeln ausgezupft. Vor allem die Beine werden mit diesem Gerät behandelt. Weit verbreitet ist die Haarentfernung mit Wachs. Bei der Kaltwachsmethode werden Wachsstreifen auf die zu behandelnden Haupartien aufgeklebt und mit einem Ruck gegen Wuchsrichtung abgerissen. Hierbei werden die Haare mit herausgerissen. Für die Warmwachsmethode wird das Wachs vor der Anwendung erwärmt und dann mit einem Spatel auf die behaarte Hautpartie aufgetragen. Dann werden Stoffstreifen auf das noch weiche Wachs gedrückt und man muss warten, bis der Wachs getrocknet ist. Danach werden, wie bei der Kaltwachsmethode, entgegen der Wuchsrichtung der Haare die Stoffstreifen mit einem Ruck abgezogen. Durch die Wärme des Wachses öffnen sich die Poren, so dass die Haare leichter entfernt werden können als bei der Kaltwachsmethode. Die Wachsmethoden werden meistens an den Beinen, im Intimbereich oder von Männern an Brust oder Rücken angewendet. Bei all diesen Anwendungen hat man den Vorteil, dass das Ergebnis mehrere Wochen anhält und die Haare meist auch etwas feiner nachwachsen. Außerdem sind sie zu Hause praktizierbar und daher kostengünstig. Allerdings sind diese Methoden auch sehr schmerzhaft. Eine weniger schmerzhafte Alternative ist das Sugaring. Hierbei handelt es sich um eine Haarentfernungsmethode aus dem alten Ägypten, die mit Hilfe einer Zuckerpaste, die vorwiegend aus Zucker und Zitronensaft besteht, durchgeführt wird. Diese Masse wird gegen die Wuchsrichtung auf die behaarte Haut gedrückt. Mittels einer speziellen Handtechnik werden die Haare danach in Wuchsrichtung entfernt. Diese Methode ist sanfter und aufgrund der natürlichen Bestandteile der Zuckerpaste auch für Allergiker geeignet und bei Neurodermitis anwendbar. Außerdem können damit Haare an allen Körperstellen ideal entfernt werden.

Dauerhafte Haarentfernung

Bei den dauerhaften Haarmethoden wird in der Regel zwischen der Laserbehandlung, der IPL-Methode und der Elektroepilation unterschieden. Allen drei Verfahren ist gemein, dass sie nur bei denjenigen Haaren erfolgreich sind, die in der Wachstumsphase sind. Weil es aber in der Haarentwicklung drei Phasen gibt und unterschiedliche Haare sich zeitgleich in verschiedenen Phasen befinden, ist eine mehrmalige Anwendung notwendig, um ein optimales Ergebnis zu erhalten.
Der Laser sendet Licht in einer speziellen Wellenlänge aus. Das Licht wird vom Melanin, dem Farbstoff des Haares, aufgenommen, in Wärme umgewandelt und führt zur Verödung der Haarwurzel. Diese Anwendung ist nur für kleinere Flächen geeignet, da der Laser jedes Haar einzeln behandelt. Die IPL-Technik, Abkürzung für Intense-Pulsed-Light-Technik, arbeitet nach der gleichen Methode wie die Lasertechnik. Allerdings wird nicht nur eine Wellenlänge, sondern das komplette Breitbandspektrum an Licht mit verschiedenen Filtern eingesetzt, so dass auch größere Flächen behandelbar sind. Beide Methoden sind aber nur bei dunklen Haaren, die genügend Melanin enthalten, und heller Haut geeignet. Helle Haare können nicht dauerhaft entfernt werden, da sie kein Melanin enthalten und somit die Lichtstrahlung nicht absorbieren können. Diese Haare, aber auch die dunklen Haare, können nur mittels Elektroepilation dauerhaft entfernt werden. Hierbei wird eine dünne Nadel in jeden einzelnen Haarkanal eingeführt und dosiert unter Strom gesetzt. Durch diese Anwendung wird die Haarwurzel dauerhaft zerstört und das Haar wächst nicht mehr nach. Je nach Behaarung, Hautbeschaffenheit und Schmerzempfinden der Person, wird die Elektroepilation in drei unterschiedlichen Methoden angewendet, der Thermolyse, Elektrolyse oder der Blendmethode. Da jedes Haar einzeln behandelt wird, ist der Aufwand sehr groß. Aber es ist die einzige Methode, die, unabhängig von der Haarfarbe, Haarstärke und Hautfarbe, dauerhaft alle Haare entfernt. Sie wird z. B. bei Frauen mit starker Gesichtsbehaarung eingesetzt.

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